Wie funktioniert Republishing für News-Publisher & Google Discover?
Verlage veröffentlichen täglich eine immense Menge an Inhalten, die
rasch an Relevanz einbüßen und im Nirvana des Internets verschwinden.
Was aber, wenn man diesen Content wiederverwerten könnte? Genau hier setzt das sogenannte Republishing an: Es kann die Lebensdauer solcher Inhalte erheblich verlängern und, wenn es korrekt durchgeführt wird, Millionen einzigartiger Besuche generieren.
Was genau ist Republishing?
Unter Republishing versteht man die systematische Wiederveröffentlichung oder gezielte Aktualisierung von bestehenden Inhalten durch Anpassungen im Content-Management-System (CMS).
Republishing ist von Evergreen- und Newsblog-Optimierung abzugrenzen. Oftmals geht Republishing mit der Anpassung des Veröffentlichungsdatums im Publisher SEO einher.


Wie unterscheidet sich Republishing von Evergreens, Newsblogs & Refreshing?
Republishing ist von Evergreen- und Newsblog-Optimierung abzugrenzen.
Evergreens sind zeitlose Artikel, die langfristig Relevanz behalten und kontinuierlich über die Google-Suche Besucher anziehen oder von LLMs genannt werden
News-Ticker liefern fortlaufende Updates zu aktuellen Ereignissen, wie dem Krieg in Israel oder politischen Wahlen.
Refreshing geschieht stets ohne URL-Veränderung.
Was sind Vorteile von Republishing?
Republishing hat eine Reihe von Vorteilen.
Steigerung von Traffic und Reichweite
Stärkung der Markenbekanntheit
Nutzer langfristig in Abonnenten umwandeln und Erhöhung der Werbeeinnahmen
Was sind Gefahren von Republishing?
Falsch angewandt drohen im Publisher SEO Gefahren wie:
Verprellung von Lesern
Abstrafung von Google
Verlust von Glaubwürdigkeit
Weshalb ist Republishing für Google Discover relevant?
Google Discover ist ein besonderer Fall im Vergleich zu Google News, wo Inhalte meist nur kurzfristig für Traffic sorgen.
Im personalisierten Feed von Google Discover können Artikel über einen längeren Zeitraum – manchmal Tage oder sogar Wochen – kontinuierlich Klicks erhalten.
Was gibt es beim Republishing für Google Discover zu beachten?
Hier kommt Republishing ins Spiel: Inhalte lassen sich durch Wiederveröffentlichungen und Aktualisierungen sehr lange im Feed halten. Dadurch entstehen enorme Reichweiten für Publisher.
Was Publisher beachten sollten: Wenn Nutzer einen Artikel über längere Zeit wiederholt in ihrem Discover-Feed sehen und beim Anklicken feststellen, dass der Inhalt unverändert ist, kann dies zu Frustration führen.
Warum sollte bei Republishing für Google Discover der Content aktualisiert werden?
Es entsteht der Eindruck, dass die Redaktion versucht, alte Inhalte künstlich am Leben zu erhalten, ohne neuen Mehrwert zu bieten.
Dies kann dazu führen, dass Nutzer die Publikation abwerten oder ihr nicht mehr folgen.
Daher ist es für Redaktionen wichtig, sorgfältig zu entscheiden, wann und wie sie erfolgreiche Artikel in Google Discover erneut veröffentlichen, idealerweise stets mit relevanten Aktualisierungen.
Welche Inhalte eignen sich für Republishing?
Für eine erfolgreiche Wiederveröffentlichung eignen sich vor allem Inhalte, die unmittelbar nach ihrer ursprünglichen Veröffentlichung eine hohe Besucherzahl erzielt haben.
Die genaue Definition von "viel Traffic" hängt dabei von den individuellen Zielen des jeweiligen Verlags ab.
Auch Beiträge mit einer stabilen Grundnachfrage, die jedoch noch Potenzial für eine Steigerung aufweisen, sind gut geeignet.
Oft liegt es in diesen Fällen daran, dass die Titel, Beschreibungen oder Bilder noch nicht ansprechend genug waren, um mehr Klicks zu generieren.
Wann kann man Evergreens republishen?
Zudem kann Republishing bei neu veröffentlichten Evergreen-Texten und Ratgeber-Artikeln sinnvoll sein. Es empfiehlt sich, Inhalte erneut zu veröffentlichen, die kürzlich (z.B. gestern oder vorgestern) in Tools wie Google Search Console gut geklickt haben.
Achtung: Sind die Artikel bereits mehrere Wochen alt, drohen bei einer Wiederveröffentlichung Ranking-Verluste. In diesen Fällen handelt es sich um Evergreen-Optimierung.
Welche Inhalte sind nicht für Republishing geeignet?
Bestimmte Inhalte sollten keinesfalls ohne vorherige Überarbeitung wiederveröffentlicht werden:
Veraltete oder widerlegte Informationen: Solche Inhalte untergraben das Vertrauen der Leser und schaden dem Ansehen der Publikation. Eine Aktualisierung ist hier zwingend notwendig.
Abgeschlossene Ereignisse oder Themen: Berichte über Unfälle oder beendete Vorfälle sind für eine erneute Veröffentlichung ungeeignet.
Temporäre Warnungen: Dazu gehören etwa Hinweise auf Unwetter oder Flugausfälle. Eine Wiederveröffentlichung würde keinen Mehrwert bieten und könnte fälschlicherweise den Eindruck erwecken, das Ereignis sei noch aktuell.
Wie monitort man den Erfolg des Republishing?
Für die Überwachung des Erfolgs von Republishing eignen sich verschiedene Tools und Kennzahlen:
Live-Traffic-Tools: Publisher können auf Tools wie Marfeel, Taboola, Kilkaya oder Linkpulse zurückgreifen, um den aktuellen Besucherstrom zu beobachten.
Analyse-Tools: Google Search Console oder Analytics-Tools helfen dabei, Artikel zu identifizieren, die kürzlich gut geklickt wurden. Was sind wichtige Leistungskennzahlen (KPIs) zur Erfolgsmessung?
Folgende KPIs sind unerlässlich zur Erfolgsmessung.
Unique Visits oder Pageviews: Erfassen die Gesamtzahl der Besucher oder Seitenaufrufe.
Click-Through-Rate (CTR): Zeigt an, wie gut die Kombination aus Titel, Foto und Teaser funktioniert.
Verweildauer: Gibt Aufschluss darüber, wie lange Nutzer auf der Seite bleiben, was ein Indikator für die inhaltliche Qualität ist.
Absprungrate: Misst den Anteil der Nutzer, die eine Seite verlassen, ohne weitere Artikel anzuklicken.
Scroll-Depth: Verfolgt, wie weit der Nutzer den Text gelesen hat.
Conversions: Erfassen, wie viele Nutzer zu Abonnenten werden, Anzeigen anklicken oder Produkte kaufen
Warum ist die Datumsanpassung umstritten?
Die Frage, ob beim Republishing nur das Aktualisierungsdatum oder auch das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum angepasst werden sollte, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen im SEO für Redakteure bzw. SEO für Journalismus.
Was sind Argumente gegen die Anpassung des Veröffentlichungsdatums?
Einige Experten empfehlen, ausschließlich das Aktualisierungsdatum zu ändern, selbst wenn inhaltliche Anpassungen vorgenommen wurden.
Diese Methode entspricht den Richtlinien von Google. Befürworter argumentieren, dass dies das Vertrauen der Leser wahrt.
Sie minimiert das Risiko, dass Google die Änderung als manipulativen Versuch zur künstlichen Verbesserung der Sichtbarkeit wahrnimmt.
Was sind Argumente für die Anpassung des Veröffentlichungsdatums?
Andere plädieren dafür, das Veröffentlichungsdatum bei jeder Wiederveröffentlichung anzupassen.
Sie argumentieren, dass ein älteres Veröffentlichungsdatum dazu führen kann, dass der Artikel weniger Klicks generiert.
Wie sieht es mit URL-Änderungen aus?
Ein weiteres sehr mächtiges Werkzeug ist es beim Republishing, die URL des Content-Pieces zu verändern und anzupassen. Es reicht bereits, ein neues Keyword in die URL zu schreiben.
In manchen CMS-Systemen geschieht dies automatisch, wenn man den Meta-Title anpasst.
Das führt dazu, dass Google den Inhalt als neu einstuft und kann ebenfalls als Manipulationsversuch gewertet werden, vor allem, wenn man es übertreibt.
Vor allem kleine Publisher sollten aufpassen, denn der ursprüngliche Inhalt wird durch die neue URL gewissermaßen überschrieben, was Themenautorität beschädigen kann.
Wer sollte republishen?
Die Verantwortung für das Republishing kann entweder dem SEO-Team oder der Redaktion übertragen werden.
Idealerweise sollten die Personen, die diese Aufgabe übernehmen, ein ausgeprägtes Sprachgefühl besitzen, gerne eingängige Überschriften formulieren und Freude daran haben, die Besucherzahlen zu steigern.
Es ist entscheidend, dass Republishing nicht als lästige Pflicht empfunden wird.
Was spricht für die Redaktion?
Redakteure verfügen über ein feines Sprachgefühl, kennen die Inhalte und deren Entstehungsgeschichte am besten und können relevante Anpassungen vornehmen.
Doch wer in der Redaktion kommt infrage?
Der Redakteur vom Dienst (RvD) behält den Überblick über aktuelle Themen und kann schnell entscheiden, welche Artikel für ein Republishing geeignet sind.
Der Chef vom Dienst (CvD) steuert die redaktionellen Ziele und die Planung und koordiniert die strategische Neuveröffentlichung von Inhalten.
Freie Mitarbeiter und Werkstudenten können das feste Team entlasten und frische Perspektiven einbringen.
Was spricht für das SEO-Team?
Das SEO-Team ist mit den neuesten Entwicklungen in der Suchmaschinenoptimierung vertraut und weiß, wie sich durch Republishing der Traffic effektiv steigern lässt.
Sie überwachen die Content-Performance und treffen datenbasierte Entscheidungen.
Redaktion oder SEO-Team?
Redakteure haben zwar fachliche Kompetenz, stehen aber oft unter Zeitdruck und sind selten SEO-Experten.
SEOs fehlt oft der journalistische Hintergrund, und ihre Ausrichtung ist eher technisch als sprachlich. Bei Fehlern kann schnell das Vertrauen der Redaktion in SEO beschädigt werden.
Ein Nachteil, wenn nur SEOs das Republishing übernehmen, ist, dass Redakteure diese wichtigen Fähigkeiten nicht entwickeln.
Letztlich sollte die Entscheidung individuell für jede Redaktion getroffen werden. SEO-Seminare für Redakteure und Journalisten können helfen, gegenseitig Wissen zu vermitteln.
Wie republisht man?
Es ist ratsam, bereits bei der ursprünglichen Erstellung eines Artikels verschiedene "Drehs" für den Titel zu planen, um später bei Bedarf frische Blickwinkel anbieten zu können.
Das kann die Klickrate (CTR) signifikant erhöhen. Republishing ist besonders effektiv, wenn folgende Elemente des Artikels angepasst werden:
Meta-Titel, Meta-Description und Artikelfoto sollten verändert werden.
Falls der Titel angepasst wird, ist es empfehlenswert, auch die Hauptüberschrift (H1) und den Teaser im Content-Management-System zu ändern.
Besonders wenn die Klickrate unter sieben Prozent liegt, ist eine Titeländerung dringend zu empfehlen.
Was sind Best Practices beim Republishing?
Für ein effektives Republishing gibt es bewährte Vorgehensweisen:
Meta-Title
Länge: Maximal 70 Zeichen sind ideal, da Google darüber hinaus kürzt. Für Google Discover können jedoch bis zu 120 Zeichen genutzt werden.
Kernaussage: Die wichtigste Botschaft sollte am Anfang des Titels stehen.
Keyword-Platzierung: Das relevante Schlüsselwort sollte sich möglichst am Anfang des Titels befinden.
Sprichwörter: Redewendungen und Sprichwörter können die Aufmerksamkeit erhöhen.
Sprachstil: Verwenden Sie stets aktive Formulierungen und vermeiden Sie Passivkonstruktionen.
Clickbait: Verfassen Sie keine irreführenden oder übertriebenen Clickbait-Titel.
Meta-Description
Call-to-Action: Integrieren Sie eine klare Handlungsaufforderung, z.B. „Erfahren Sie, wie der Streit weitergeht“.
Inhaltsversprechen: Stellen Sie sicher, dass der Text das Versprechen, das in der Beschreibung gegeben wird, auch wirklich einlöst.
Platzierung und Verbreitung
Wiederveröffentlichte Artikel sollten auf der Webseite an prominenter Stelle platziert werden.
Bei echtem Mehrwert sollte der Artikel auch in sozialen Netzwerken erneut geteilt werden.
Kennzeichnen Sie die Aktualisierung, um Vertrauen bei den Lesern aufzubauen.
Sie benötigen Unterstützung bei Ihrer Republishing-Strategie?
Gerne unterstütze ich Sie dabei, Republishing in Ihre redaktionellen Workflows zu implementieren.
Was gibt es beim Republishing für Google Discover zu beachten?
Nachfolgend ein Blick auf Best Practices für Google Discover.
Welche Best Practices gibt es beim Republishing für Google Discover?
Themenauswahl
Themen müssen aktuell, relevant und einen emotionalen Trigger haben:
Panorama und Unterhaltung (Promi-News).
Rente.
Artikelstruktur
Zwischenüberschriften (H2), Listicals und Bilder sorgen für eine angenehme Textstruktur.
Headlines
Headlines sollten Keyword-optimiert, also aussagekräftig sein und User dazu animieren, auf den Content zu klicken.
Die herausragende Bedeutung des Bildes für Google Discover
Zusammen mit der Headline hat das Bild die größte Bedeutung beim Republishing für Google Discover. Ein klickattraktives Bild erhöht die Chance, im Feed zu ranken, deutlich.
Folgende Voraussetzungen haben Bilder zu erfüllen.
Mindestgröße 1200 Pixel Breite.
Die Seite sollte im HTML-Header das Meta-Tag max-image-preview:large.
Möglichst geringe Dateigröße bei gleichzeitig hoher Qualität, um Ladezeiten zu verringern.
Alt-Texte, Bildbeschreibungen und beschreibende Bild-Dateinamen nutzen.
Lessons learned
Analysieren Sie die erfolgreichsten Artikel, die mindestens 10.000 Impressions und eine zweistellige CTR (Click-Through-Rate, auch Öffnungsrate) erzielt haben haben.
Welche Bad Practices gibt es bei Republishing für Google Discover?
Verzichten Sie auf Clickbait.
Enthalten Sie Usern keine Informationen künstlich vor.
Niemals sollten Sie Nutzer anlocken, indem Sie morbide Neugier, Lust am Nervenkitzel oder Empörung zunutze machen.