Ich spreche regelmäßig mit Fachleuten aus dem Publisher-Umfeld.

Im Gespräch mit Jes Scholz, Growth-Marketerin und spezialisiert auf Enterprise-SEO in Milliarden-Dimensionen, wird deutlich, wie tief KI die Arbeitsweise von Redaktionen verändern wird.

Ich ordne die wichtigsten Punkte aus unserem Austausch im Rahmen des Publisher SEO Podcasts ein.

Wie wirkt sich AI Mode auf Publisher aus?

Der AI Mode ist verfügbar, aber noch nicht breit genutzt. Nutzer müssen aktiv in diesen Modus wechseln. In den USA ist der Anteil der Suchanfragen mit AI Mode gering.

Ihr Hinweis: Publisher sollten den Effekt trotzdem früh messen, weil Reichweitenverluste nicht ausbleiben.

Warum ist Google Discover wichtig?

Jes verweist darauf, dass viele Publisher längst mehr Traffic aus Google Discover beziehen als aus der Suche. Dazu kommen YouTube, TikTok, Instagram und Facebook als Orte, an denen Nutzer Informationen suchen.

Sie stellt klar: KI führt zu Suchergebnissen, die aus Ausschnitten verschiedener Quellen bestehen. Der ursprüngliche Artikel erscheint nicht mehr in seiner Form.

Für die Arbeit im Publisher SEO bedeutet das: Inhalte müssen so aufgebaut sein, dass sie in diesen Mischformen vorkommen können.

Sollten Publisher LLMs blockieren?

Inhalte sollten in den meisten Fällen freigegeben werden.

Wer das Crawling blockiert, erscheint kaum in KI-Antworten und verliert jede Chance auf Markenpräsenz.

Blockierung verhindert zudem die Nennung als Quelle, selbst wenn Inhalte in Trainingsdaten oder über Zitate anderer Medien in die KI gelangen.

Für exklusives Material empfiehlt sie eine zeitliche Verzögerung, nicht die vollständige Abschottung.

Ich halte diesen Ansatz für sinnvoll: Schutz für wertvolle Inhalte, Sichtbarkeit für den Rest.

Welche Inhalte verlieren durch KI?

Inhalte, die einfache Fragen beantworten, verlieren Klicks.

Nutzer haben weniger Anreize, auf eine Website zu gehen, wenn KI die Antwort sofort liefert.

Aufwendige Recherchen, Analysen und juristische Einordnungen bleiben dagegen gefragt, weil KI hier an Grenzen stößt.

Wie erscheinen Publisher in AI Overviews?

Es gibt nur drei sichtbare Quellen. Ein oberes Zitat über dem Text und drei Zitate unterhalb der Zusammenfassung.

Wer dort nicht auftaucht, existiert für Nutzer nicht, selbst wenn die KI viele Quellen verarbeitet.

Auch der Inhalt des Zitats entscheidet: Nur ein Nutzenversprechen erzeugt Klicks.

Für die SEO-Arbeit bedeutet das: Titel und Teaser müssen einen Grund liefern, weiterzuklicken.

Warum wird Vertrauen wichtiger?

Jes erinnert an die Pandemie: In Phasen mit Desinformation suchen Menschen bewusst nach verlässlichen Quellen.

Marken, die Haltung, Einordnung und journalistische Sorgfalt bieten, gewinnen.

Welche Rolle spielen Creator?

Jes kritisiert, dass viele Redaktionen Influencer unterschätzen.

Creator erreichen oft größere Zielgruppen als einzelne Ressorts.

Für sie sind Journalistinnen und Journalisten Talente, die ähnlich wie Creator aufgebaut werden sollten.

Ich sehe dieselbe Entwicklung: Reichweite entsteht über Personen – nicht nur über Marken.

Welche Art von Content setzt sich durch?

Jes lehnt den Begriff „Qualitätscontent“ ab, weil er subjektiv ist.

Für sie zählt ausschließlich, ob ein Inhalt Traktion bekommt.

Wenn viele Artikel keine Reichweite erzielen, schadet das dem gesamten Auftritt einer Domain.

Dieser Ansatz entspricht den Grundsätzen m Publisher SEO.

Wie sollte Content strukturiert sein?

Jes warnt vor übertriebenem „Chunking“.

Kurze Absätze, klare Listen und saubere Struktur reichen aus.

Die wichtigsten Takeaways aus meinem Gespräch mit Jes Scholz

Welche Zukunft hat Publisher SEO?

Meine Meinung nach hat Publisher SEO eine sehr gute Zukunft, das KI-Zeitalter bietet uns allen riesige Chancen.

Gerade im KI-Zeitalter können Verlage gewinnen, denn Nutzer werden seriöse Quellen suchen.

Sie benötigen Unterstützung bei Ihrer Publisher-Strategie?

Foto @Claus Morgenstern